An dieser capsicum pubescens hatte ich viel Freude.
Wuchs
Beim Umtopfen meiner Pflanzen habe ich bemerkt, dass die typischen behaarten Blätter meiner
Rocotos duften. Bisher war mir das noch nie aufgefallen und die Rocotos
sind die Einzigen die duften.
Die Rocotos sind zuerst noch sehr buschig und niedrig gewachsen, fast
schon wie Bodendecker. Dabei haben sie schon früh reichlich hübsche Blüten
angesetzt. Die Beerchen, die sich daraus entwickelt haben sind aber
meistens abgefallen.
Nach dem Umtopfen in größere
Gefäße und in wärmeren und sonnigeren Wetter treiben
die Rocotos heftig aus. Die Pflanzen bilden mehrere steil nach oben
stehende kräftige Stängel und bei mehr Platz und wärmeren Klima werfen die Rocotos auch die
Beeren nicht mehr ab.
Mit zunehmender Wärme wachsen die Pflanzen recht kräftig und müssen ein Rankhilfe haben und angebunden werden. Eine meiner Rocotos ist sogar über 2 Meter groß geworden.
Die Pflanzen standen bei mir schattig bis halbschattig und ich hatte den Eindruck, dass der Halbschatten optimal ist. Bei zu wenig Sonne entwickeln sich keine Beeren und die Pflanze wächst auch weniger. Zu viel Sonne verbrennt die Blätter und die Rocotos entwickeln sehr viel Durst.
Blüten und Beeren
Die Rocotos Manzano Amarillo blühen sehr prächtig dunkelviolett ab Ende April. Blüten, aus denen sich auch Beeren entwickeln gab es ab Mitte Juni und dann Ende Juli die ersten Früchte. Die Beeren von
dunkelgrün nach gelb bis orange ab.
Aroma und Schärfe
Die sehr saftigen gelben Äpfelchen
mit den
typischen schwarzen Samen sehen wirklich sehr schön aus. Die Schärfe
fällt sehr unterschiedlich aus. Ich hatte Beeren, die fast ohne Schärfe
waren und welche die an Habañeros heran kamen. Manchmal änderte sich
auch die Schärfe innerhalb der selben Frucht.
Geschmacklich
hatte mich die erste Beere noch nicht überzeugt. Das Aroma war ok,
nichts besonderes und leider auch nur sehr wenig Schärfe. Die weiteren Beeren, die ich gepflückt habe, waren dann deutlich schärfer
als meine Erste. Sie liegen etwa auf dem Niveau von Jalapeños. Sehr
nett ist auch, dass die Schärfe erst mit Verzögerung im Gaumen ankommt.
Auch das leicht fruchtige Aroma der ausgereiften Beeren gefällt mir sehr gut.
Die einzelnen Früchte fallen in der Schärfe sehr unterschiedlich aus. Immer wieder sind recht milde Exemplare dabei, die noch milder sind als meine mildesten Jalape
ños. Manchmal war auch nur das erste Stückchen der Beere so mild und zum Stil hin hatte die Rocoto eher eine mit Haba
ñero vergleichbare Schärfe.
Chililili findet die Rocoto Manzano Amarillo auch ziemlich scharf. Üblicherweise nimmt die Schärfe zu, wenn die Pflanzen mehr Stress haben. Die Rocoto Amarillo sortiere ich in der
Schärfeskala bei 5 zwischen den Jalape
ños ein.
Meine zwei
Pflanzen haben zusammen mehr als ein Kilogramm produziert mit
durchschnittlich 20 Gramm je Beere.
Verarbeitung
Sehr gerne grille ich mit Frischkäse gefüllte Chilis, die ich noch mit Speck umwickle. Die etwas größeren und runden Rocotos sind dafür sehr gut geeignet. Es ist nur ratsam mit dem ersten Bissen vorsichtig zu sein, denn es könnte mal wieder eine extrascharfe Beere sein.
Sehr schön und lecker finde ich auch meine eingelegten Rocotos, die ich nach meinem üblichen
Rezept gemacht habe. Zu den gelben Rocotos gebe ich gerne zusätzlich ein paar Nelken und Koriandersamen.
Fazit
Die Rocoto Manzano Amarillo ist eine meiner Lieblingssorten und wird noch oft meine Plantage von Jalapeños
ergänzen.
Lesenswert sind auch die Wikipedia Seite zur capsicum pubescens und eine ausführliche und humorvolle Beschreibung aus Sicht der Pflanze bei pepper-king.